Der Name St. Vincenz
Das war ein großer Moment in unserem Leben, als wir zum ersten Mal unseren Namen lesen konnten. Und als es obendrein mit Schreiben des eigenen Namens funktioniert hat, sind wir alle innerlich gleich fünf Zentimeter gewachsen.
Sicher erinnern Sie sich daran ganz genau.
In Altenhagen ist in diesem Jahr 2011 ein wunderschönes Kirchenfest. Seit 500 Jahren nennen die Menschen hier ihre Kirche St. Vincenz-Kirche. Sie hat schon vor der Namensgebung viele Jahre gestanden, ist aber um das Jahr 1510 „ getauft“ worden auf den Namen Vincenz. Es war eine Art „Erwachsenentaufe“. Gleichzeitig ist unsere Kirche sozusagen
wie eine „Volljährige“ behandelt worden. Sie hat nämlich all die Rechte bekommen, die sie als eigenständige Kirchegemeinde braucht.
Namen für Kirchen haben unsere Vorfahren bewusst gegeben. Sie haben das getan, weil Gott uns auch seinen Namen offenbart.
Wer war St. Vincenz? Es war ein spanischer Christ, der für eine besonders Engelsfrömmigkeit steht. Er ist im Jahre 304 Opfer von brutalster Gewalt geworden. Er hat bis zuletzt immer wieder Gottes Engel erfahren.
Namen sind für uns Christen natürlich nicht alles. In unserem Christsein heute und unserer eigenen Spiritualität geht es selbstverständlich um mehr als Namen. Es geht um Erfahrungen, Emotionen und Entdeckungen. Aber ohne Namen, Gesichter und Geschichten von biblischen Zeit, von Propheten und von Aposteln, von Liederdichtern und von Musikern, von Gottesfrauen und Gottesmännern wie den heiligen Vincenz wäre wir Christen ohne Wurzelgrund.
Die Gotteserfahrungen anderer Menschen machen nicht unseren eignen Glauben aus, aber sie bringen uns im Glauben voran.