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Sieben Zitate Des Literaturnobelpreisträgers 2023 Jan Fosse

16.10.2023

Sieben Zitate
Des Literaturnobelpreisträgers 2023 Jan Fosse
für den 19. Sonntag nach Trinitatis
und für die Woche
vom 15.Oktober bis 21.Oktober 2023

Vor einigen Tage ist der Jan Fosse
als Autor aus Norwegen zum Träger
des Literaturnobelpreises 2023
ernannt worden. Er ist 1959 geboren.
Er wird als innovativer Autor
weltweit geschätzt.
Er ist Dramatiker, Lyriker und Kinderbuchautor.
Außerdem schreibt er Essays.
Er hat Impulse von Kafka, Rilke,
Heidegger und Adorno aufgenommen,
aber auch von Mystikern wie Meister Eckhart.
Durch ein Nahtoderlebnis
im Alter von 7 Jahren spielt die Religion
bei ihm eine große Rolle.
Seine Werke sind auf dem deutschsprachigen Bühnen
an vielen großen Häusern präsent.
Inzwischen liegt von ihm eine erste Verfilmung vor.
Außerdem hat er das
Libretto einer Oper geschrieben.
Seine Werke sind im Stil
persönlich, kurz und knapp.

Schreiben ist für mich
eine Art zu leben,
eine Gewohnheit,
ohne die ich
nicht existieren kann

Man ahnt etwas.
Ohne es genau
benennen zu können.
Ich denke, das ist
in meinen Stücken
genauso.
Vielleicht hat es etwas
mit einer
bescheidenen Ahnung
von Religiosität zu tun.
Das Leben
ist größer als
unsere Vorstellung
davon

Wenn ich nicht male,
sitze ich oft stundenlang da
und starre ins Leere,
ins Nichts,
als ob aus dem Nichts
etwas Wirkliches
kommen könnte,
oder ich sitze nur da
und schaue leer
vor mich hin
und werde ganz still
und diese leere Stille
nenne ich immer
meine wahrhaftigsten Gebete,
ja dann ist
Gott am nächsten

Mitte 20 wurde ich dann
zum Gläubigen
im christlichen Sinn

Mein Schreiben hat
mit Rhythmus, mit Gefühlen
und Musik zu tun
und ist nicht intellektuell bestimmt
oder vorbestimmt.
Mein Konzept als Künstler
ist davon sehr geprägt -
ich schreibe
in einer simplen Sprache,
mit einfachen Worten
und einer starken Musikalität.
Die Kunst gehört
einer anderen Sphäre an
als der Intellekt.
Beide Sphären
sind zwar verbunden,
sie haben
eine Beziehung zueinander,
aber sie
sind nicht dasselbe

Grundsätzlich
hatte ich immer
ein großes Vertrauen
in mein Talent.

Ich sollte nicht
über etwas sprechen,
von dem ich
nichts verstehe.
Ich bin bloß
ein einfacher Autor.
Und ich will
nichts anderes sein.
Ich will mich
nicht einen Christen
nennen,
genauso wenig
wie ich mich
einen Nicht-Christen
nennen möchte,
ich will mich
nicht einen Sozialisten
nennen,
genauso wenig
einen Nicht-Sozialisten.
Ich bin
lediglich ein Autor.

 
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