St. Vincenz zu Altenhagen I

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Andacht für die Woche vom 9. Januar 2022 bis 15. Januar 2022

08.01.2022

Andacht für die Woche
vom 9. Januar 2022 bis 15. Januar 2022
über den Psalm des 1. Sonntags nach Epiphanias
Psalm 89

Verfasser:  Superintendent in Ruhe Jürgen Flohr
(Springe – früher Syke)


Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglich

und seine Treue verkünden mit meinem Munde für und für;

   denn ich sage: Auf ewig steht die Gnade fest;

   du gibst deiner Treue sicheren Grund im Himmel.

Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Auserwählten,

ich habe David, meinem Knechte, geschworen:

   Ich will deinem Geschlecht festen Grund geben auf ewig

   und deinen Thron bauen für und für.

Er wird mich nennen: Du bist mein Vater,

mein Gott und der Hort meines Heils.

   Und ich will ihn zum erstgeborenen Sohn machen,

   zum Höchsten unter den Königen auf Erden.

Ich will ihm ewiglich bewahren meine Gnade,

und mein Bund soll ihm fest bleiben.

   Ich will ihm ewiglich Nachkommen geben

   und seinen Thron erhalten, solange der Himmel währt.

Psalm 89, 2 – 5 + 27 – 30

Liebe Lesende!

Von Gottes Gnade und Treue singt dieser Psalm
und von Gottes Bund mit dem israelitischen König David
und seinen Nachkommen.
Große Zusagen hören wir
gegenüber David und seiner Familie,
und sehr lange sollen sie Bestand haben,
diese Verheißungen.

     Doch was sagen diese Treueschwüre
an den großen israelitischen König uns,
die wir 3000 Jahre später leben
in einer gänzlich veränderten Welt?

Sie sagen uns, dass der ewige Gott,
an den David und später Jesus geglaubt haben,
immer noch lebt und wirkt
und uns Menschen liebt zu allen Zeiten.

Jesus Christus
hat die frohe Botschaft von Gottes Liebe
ausgeweitet über die Grenzen Israels hinaus,
und er hat außer seinen jüdischen Landsleuten
auch die anderen Menschen
und Völker in seiner Umgebung angesprochen
und die Botschaft von Gottes Liebe
weitergegeben an alle Völker der Erde;
und so ist diese Kunde
schließlich auch zu uns gekommen
als ein Angebot und eine Hoffnung.
      Auch wir können nun hören und glauben,
dass der Vater im Himmel
sich für uns interessiert
und dass er uns leiten und begleiten will
auf unserem Lebensweg
wie er es seinerzeit bei König David
und bei Jesus von Nazareth getan hat.

Auch wir können Gott anrufen
und ihm unser Leben anvertrauen
in Dank und Bitte.
Wir können ihm sagen,
was uns erfreut und was uns belastet,
was uns Sorgen macht
und worauf wir hoffen.
Wir können Gott bitten um das,
was wir brauchen
und bitten um das,
was andere Menschen nötig haben.
Wir können Dank sagen für alles,
was uns erfreut
und was wir erleben dürfen
und für die Menschen,
die unser Leben hell machen.

        „Bittet, so wird euch gegeben;
suchet, so werdet ihr finden!“

hat Jesus seinen Jüngern
und damit auch uns empfohlen (Matthäus 7,7),
und er hat es selber vorgelebt.

Daran sollten wir uns halten
und sollten so der Spur Jesu folgen.

     Trotzdem wird unser Weg
nicht immer nur ü
ber grüne Hügel im Sonnenschein führen
und eitel Freude und Lust mit sich bringen.
Es wird auch finstere Täler geben
und schwierige Zeiten
wie jetzt mit der bösen Corona-Pandemie.

Solche schlimmen Wegstrecken
haben auch David und Jesus erlebt
und durchlitten.
Die Bibel erzählt uns davon.
Und der große König David
hat in seinem Leben
auch große Fehler gemacht
und schlimme Rückschläge erfahren.
Er ist vom rechten Wege abgewichen,
und Gott hat ihn bestraft
und hat ihm trotzdem die Treue gehalten
und ihm dann auch wieder geholfen.

        Solches Auf und Ab unseres Weges
kennen wir doch auch,
obwohl wir zumeist
weder Könige noch Prophetinnen sind.
Aber auch wir sind Gottes geliebte Kinder
und können immer wieder zu ihm kommen
und in seine Vatergüte zurückkehren,
‚wenn wir es wollen und daran glauben.
Deshalb sollten wir dieses Vertrauen wagen
und können dann mit dem Psalmisten singen:
„Auf ewig steht die Gnade fest.“

Das gilt für alle,
die diesen Gott ihren Gott sein lassen
und die aus dieser lebendigen Gottesbeziehung
heraus leben.
Und zu denen wollen wir
doch auch gehören
im Neuen Jahr 2022!

 

Jürgen Flohr

 
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