St. Vincenz zu Altenhagen I

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Andacht für die Woche vom 4.Februar 2024 bis zum 9. Februar 2024

05.02.2024

Andacht für die Woche
vom 4.Februar 2024 bis zum 9. Februar 2024
über das Evangelium
vom 2. Sonntag vor der Passionszeit
aus Lukas 8,4-9+11-15
Verfasser:
Superintendent in Ruhe

Jürgen Flohr (Springe – früher Syke)

Als eine große Menge beieinander war
und sie aus jeder Stadt zu Jesus eilten,
sprach er durch ein Gleichnis:
Es ging ein Säemann aus
zu säen seinen Samen.
Und indem er säte,
fiel einiges an den Weg
und wurde zertreten,
und die Vögel unter dem Himmel
fraßen's auf.
Und anderes fiel auf den Fels;
und als es aufging, verdorrte es,
weil es keine Feuchtigkeit hatte.

Und anderes fiel
mitten unter die Dornen;
und die Dornen gingen mit auf ‚
und erstickten's.
Und anderes fiel
auf das gute Land;
und es ging auf
und trug hundertfach Frucht.

Da er das sagte, rief er:
Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Es fragten ihn aber seine Jünger,
was dies Gleichnis bedeute.
Er aber sprach: Das ist das Gleichnis:

Der Same ist das Wort Gottes.
Die aber an dem Weg,
das sind die, die es hören;
danach aber kommt der Teufel
und nimmt das Wort
von ihren Herzen,
damit sie nicht glauben
und nicht selig werden.
Die aber auf dem Fels sind die:

Wenn sie es hören,
nehmen sie das Wort mit Freuden an.
Sie haben aber keine Wurzel;
eine Zeit lang glauben sie,
und zu der Zeit der Anfechtung
fallen sie ab.

Was aber unter die Dornen fiel,
sind die, die es hören
und gehen hin
und ersticken unter den Sorgen,
dem Reichtum
und den Freuden des Lebens
und bringen keine Frucht zur Reife.
Das aber auf dem guten Land
sind die, die das Wort hören
und behalten
in einem feinen guten Herzen
und bringen Frucht in Geduld.

 

Liebe Lesende,

ein Gleichnis wird uns hier von Jesus erzählt.
Im Bild vom vierfachen Ackerfeld erklärt er,
wie der ausgebrachte Samen
sich dort auswirkt, wohin er fällt,
nämlich höchst unterschiedlich.
Das zeigen uns
die verschiedenen Auswirkungen
der Ackerflächen deutlich.

    Beim ersten Hören
verstehen die Jünger
und vielleicht auch wir Leser
nicht so recht, was Jesus
uns mit diesem Gleichnis sagen will.
Daher wird seine Bedeutung
in den Versen 11 bis 18 erklärt:

    Der Same steht für Gottes Wort;
die 4 verschiedenen Ackerflächen
stehen für vier Gruppen von Menschen,
die dieses Wort hören,
die aber sehr unterschiedlich
darauf reagieren.

    Die ersten hören das Wort,
lassen sich aber ablenken
von scheinbar Wichtigerem
und von Bösem.
Sie nehmen die Botschaft des Wortes
nicht an.

    Die zweite Gruppe
ist zuerst begeistert von dem,
was sie hört.
Doch die Begeisterung ist kurzlebig;
anderes drängt sich
in den Vordergrund,
und diese Menschen wenden sich
wieder ab von Jesu Botschaft.
    Die dritte Gruppe hört wohl,
was Jesus ihnen sagen will;
aber bald melden sich andere Themen,
Sorgen und Freuden;
Jesu Worte treten in den Hintergrund
und spielen keine Rolle mehr
im Leben dieser Menschen.
    Die Vertreter der letzten Gruppe
schließlich hören Jesus wirklich zu
und bewahren das, was er sagt,
in Ihren Herzen. ‚
Sie nehmen es ernst
und versuchen danach zu leben.
So befruchtet Jesu Wort ihren Lebensweg
und macht diese Menschen froh
und frei und zuversichtlich.

    Was bedeutet die Begegnung
mit diesem Gleichnis nun für uns?

Das sagt sehr schön und einprägsam
der alte Nachtwächterruf
für die 4. Stunde aus.

Er lautet: Hört, ihr Leut und lasst euch sagen;
unsre Uhr hat 4 geschlagen.
Vierfach ist das Ackerfeld.
Mensch, wie ist dein Herz bestellt?
    Wir selbst sind angefragt
von diesem Gleichnis.
Nicht umsonst ruft Jesus aus:
„Wer Ohren hat, zu hören, der höre!“
Wo ordnen wir selber uns ein

in diesem Gleichnis?
Zu welcher Gruppe von Hörern
gehören wir?
    Und wenn wir uns ehrlich
in einer der ersten 3 Gruppen erkennen,
warum wechseln wir
dann nicht zur 4. Gruppe? -
zu denen, die hören und behalten
und Frucht bringen.
Wäre es nicht besser für uns,
dem Wort Jesu zu folgen -
und uns zu entfernen
etwa vom manchmal
verführerischen Bösen
wie es z.B. der Nationalsozialismus war  -
oder vom christlichen Strohfeuer,
das schnell verbrennt
und dann verlöscht
wie z.B. bei Jugendlichen,
die begeisterte Helfer
bei einer Jugendfreizeit waren,
denen dann aber
die regelmäßige Gruppenarbeit
langweilig wird  -
oder von all dem,
was uns ablenkt vom Weg mit Jesus
und was doch nur in die Irre führt
wie etwa bei manchen Menschen
die bedingungslose Jagd nach dem Geld?

    Wäre es nicht besser für uns
und für die Menschen um uns herum,
wenn wir die Botschaft Jesu
ernst nähmen und sie annähmen
und unseren Weg nach ihr
auszurichten versuchten? -
in der Richtung,
die die diesjährige Jahreslosung angibt,
wenn sie uns auffordert:
„Alles, was ihr tut,
geschehe in Liebe!“
(1. Korinther 16,14).

     Das ist gewiss nicht einfach,
und es braucht Geduld
und Durchhaltevermögen
und immer wieder neue Anläufe,
solch ein Leben und Handeln in Liebe.
Doch es gibt keinen anderen Weg,
wenn die Menschen auf unserer Erde
in Frieden und Freundschaft
miteinander leben sollen
und nicht gegeneinander.
Deshalb lohnt es sich, 
auf Jesus Christus zu hören
und unseren Weg mit ihm zu gehen!

 

Jürgen Flohr

 
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