St. Vincenz zu Altenhagen I

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Andacht für die Woche vom 28. Januar bis 3. Februar 2024

28.01.2024

Andacht für die Woche vom 28. Januar bis 3. Februar 2024

über das Evangelium des Letzten Sonntags nach Epiphanias

„Die Verklärung Jesu“ 
(Matthäus 17, 1 – 9)

Verfasser:
Superintendent in Ruhe Christian Klatt
(Springe)

Jesus nahm mit sich Petrus und Jakobus
und Johannes, dessen Bruder, und führte sie
allein auf einen hohen Berg.
Und er wurde verklärt vor ihnen,
und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne,
und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.
Und siehe, da erschienen ihnen
Mose und Elia; die redeten mit ihm.
Petrus aber antwortete und sprach zu Jesus:
Herr, hier ist gut sein! Willst du,
so will ich hier drei Hütten bauen,
dir eine, Mose eine und Elia eine.

Als er noch so redete, siehe,
da überschattete sie eine lichte Wolke.
Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach:
Dies ist mein lieber Sohn,
an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!

Als das die Jünger hörten,
fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr.
Jesus aber trat zu ihnen,
rührte sie an und sprach: Steht auf
und fürchtet euch nicht!
Als sie aber ihre Augen aufhoben,
sahen sie niemand als Jesus allein.

Und als sie vom Berge hinabgingen,
gebot ihnen Jesus und sprach:
Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen,
bis der Menschensohn
von den Toten auferstanden ist.

 

Eine sonderbare Geschichte ist das,
die uns als Evangelium
für den letzten Sonntag
der Epiphaniaszeit
gegeben ist.
Auf einem hohen Berg
wird Jesus vor den Augen
seiner drei engsten Jünger „verklärt“
(der griechische Urtext spricht
von einer „Metamorphose“,
einer Verwandlung).
Eine Lichterscheinung umgibt ihn,
auf seinem Gesicht liegt ein heller,
sonnendurchfluteter Glanz,
Mose und Elia, zwei Gestalten
aus jüdischer Überlieferung,
kommen hinzu,
schließlich wird alles
von einer „lichten Wolke“ überschattet,
aus der heraus die Stimme Gottes
zu hören ist.
Die drei Jünger sind begeistert
und zugleich maßlos erschrocken.
Sie kannten ihren Herrn
bislang nur als schlichten Wanderprediger
und Wunderheiler.
Hier erscheint er ihnen plötzlich
als die Lichtgestalt, wie sie
nach damaliger jüdischer Vorstellung
am Ende der Zeit
aus Gottes himmlischem Reich
erscheinen würde.
Petrus möchte diese großartige „Vision“
(so der Ausdruck in der lateinischen Bibel)
am liebsten festhalten;
deshalb sein Wunsch,
drei Hütten zu bauen.
Aber dann ist die ganze Erscheinung
so schnell wieder vorbei,
wie sie gekommen ist. „
Als sie aber ihre Augen aufhoben,
sahen sie niemand als Jesus allein.“
Und der ermahnt sie,
zunächst niemandem
davon etwas zu sagen.
     In der Tat: eine sonderbare Geschichte,
wie sie in den Evangelien
nicht noch einmal vorkommt.
Es ist für uns schwer nachvollziehbar,
was sich dort auf dem Berg
damals wirklich ereignet hat.
Immerhin bestätigt diese „Verklärung“
die Botschaft, die schon
bei Jesu Taufe zu hören war:
Dieser Mensch ist der Sohn Gottes,
der in Vollmacht des himmlischen Vaters
redet und handelt.
Darum ergeht an die Jünger
die klare Ansage:
„Den sollt ihr hören!“
Und genau das ist die Botschaft,
die dies Sonntagsevangelium
auch uns vermitteln will.
Wir haben eine solche
lichtvolle Erscheinung Jesu nicht erlebt
und sollen auch nicht
auf ein solches Wunder warten.
Aber: „Den sollt ihr hören!“
Die Worte und Taten Jesu sind uns
im Neuen Testament überliefert,
und sie haben nichts
von ihrer Bedeutung
und Aktualität verloren:
„Kommet her zu mir alle,
die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.“
„Selig sind, die Frieden stiften,
denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
„Seid barmherzig,
wie auch euer himmlischer Vater
barmherzig ist.“
Jesu Worte sind
das Gebot der Stunde
in unserer von so viel Leid
und Streit zerrissenen Welt.
Wenn wir auf sie hören
und danach auch leben
und handeln, dann kann
auch unter uns
etwas aufleuchten
von dem Licht des Friedens,
das mit Jesus in unserer Welt
erschienen ist.

 

Ich wünsche Ihnen
eine gute Woche
unter Gottes Schutz und Segen.
Ihr Christian Klatt 

 
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