St. Vincenz zu Altenhagen I

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Andacht für die Woche vom 25. Februar bis 2. März 2024

24.02.2024

Andacht für die Woche
vom 25. Februar bis 2. März 2024

über das Evangelium für den Sonntag Reminiscere
Johannes 3, 14-21

Verfasser:
Superintendent in Ruhe Christian Klatt
(Springe)

16 Also hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
auf dass alle, die an ihn glauben,
nicht verloren werden,
sondern das ewige Leben haben.

17 Denn Gott hat seinen Sohn
nicht in die Welt gesandt,
dass er die Welt richte,
sondern dass die Welt durch ihn
gerettet würde

Diese beiden Verse sind Kernsätze
aus einem längeren Gespräch zwischen Jesus
und dem frommen Pharisäer Nikodemus,
der „bei Nacht“ gekommen war.
Gespräche zu nächtlicher Stunde
haben es oft in sich.
Im Schutz der Dunkelheit und der Stille
bleiben sie nicht an der Oberfläche,
sondern gehen in die Tiefe.
So auch hier.
Nikodemus hatte von Jesus gehört,
von seiner Predigt
und von seinen Wundertaten,
und das hatte sein Interesse geweckt,
ja, es hatte ihn
in der Tiefe seiner Seele berührt.
„Du bist von Gott gekommen“,
spricht Nikodemus Jesus an,
„denn niemand kann die Zeichen tun,
die du tust, es sei denn Gott mit ihm.“

    Und so entwickelt sich ein Gespräch,

In dem Jesus sich zu erkennen gibt.
Die oben zitierten Verse zeigen:
Er weiß sich von Gott gesandt,
damit niemand verloren geht,
sondern alle Welt gerettet wird.
Wie Nikodemus auf diese Worte Jesu
reagiert hat, wird nicht berichtet.
Doch ohne Wirkung
sind sie offenbar nicht geblieben.
Wenig später ergreift er nämlich
in einer erregten Debatte
unter den Pharisäern Partei für Jesus,
wenn auch nur
mit formal rechtlichen Argumenten.
Und nach der Hinrichtung Jesu,
bei der Grablegung des Leichnams,
taucht Nikodemus
im Bericht des Evangelisten Johannes
überraschend wieder auf
und beteiligt sich
mit kostbaren Salben und Ölen
an der Einbalsamierung –
zweifellos ein Zeichen
seiner Ehrerbietung und Dankbarkeit
aus der damaligen Begegnung bei Nacht.

    Doch nun werden uns
diese Worte Jesu als Sonntagsevangelium,
als frohe Botschaft für unsere Zeit verkündigt.
Sie wollen uns
Hoffnung und Lebensmut geben,
und beides haben wir dringend nötig.
Denn zunehmend haben wir den Eindruck,
dass unsere Welt nicht nur gerichtet,
sondern zugrunde gerichtet wird.
Wir erleben brutale Kriege
und Zerstörungen im Nahen Osten
und in der Ukraine.
Auch auf unseren Straßen und im Internet
machen sich Hass
 und Menschenverachtung breit.
Der Klimawandel verursacht
trotz aller Bemühungen
immer öfter verheerende Schäden.
Und viele, oft massive, Störungen
im öffentlichen Leben
rufen ein Gefühl der Verunsicherung
und der Sorge hervor.
Von den persönlichen Schicksalen,
die vielen Menschen
das Leben schwer machen,
ganz zu schweigen.

    Konkrete Lösungen
für all diese Probleme
finden wir in der Bibel nicht -
aber die Zusage,
dass Gott uns
und unsere Welt nicht verloren gibt.
Dafür hat Jesus mit seinem Leben
und Sterben gebürgt.
Und so können wir im Geiste Jesu,
im Geiste seiner Liebe
und seines Friedens,
mit Klarheit und Verstand daran arbeiten,
dass unsere Welt
eine verlässliche Zukunft hat
und dass niemand verlorengeht.
Also hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
auf dass alle, die an ihn glauben,
nicht verloren werden,
sondern das ewige Leben haben.“


Ich wünsche Ihnen eine gute Woche
mit Gottes Schutz und Geleit auf allen Wegen
und bei allem Tun.

Ihr Christian Klatt        

 
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