St. Vincenz zu Altenhagen I

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Andacht für die Woche vom 10. Dezember bis zum 16. Dezember 2023

09.12.2023

Andacht für die Woche
vom 10. Dezember
bis zum 16. Dezember 2023
über das Evangelium
vom 2. Sonntag im Advent
aus Lukas 21,29-33
Verfasser:
Superintendent in Ruhe
Jürgen Flohr (Springe – früher Syke)


Jesus sprach zu seinen Jüngern
und sagte ihnen ein Gleichnis:

Seht den Feigenbaum und alle Bäume an:
wenn sie jetzt ausschlagen
und ihr seht es,
so wisst ihr selber,
dass der Sommer schon nahe ist.
So auch ihr: Wenn ihr seht,
dass dies alles geschieht,
so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist.

Wahrlich, ich sage euch:
Dieses Geschlecht wird nicht vergehen,
bis es alles geschieht.
Himmel und Erde werden vergehen;
aber meine Worte werden nicht vergehen.

Liebe Lesende,

Jesus erklärt mit diesem Gleichnis
vom Feigenbaum seinen Jüngern,
welche Bedeutung sein Kommen
für seine Zeitgenossen hat;
und wir Heutigen können hinzufügen,
dass dieses Nahe-Kommen
des Gottesreiches die ganze Welt betrifft.

    So wie man am Feigenbaum,
wenn er ausschlägt und grün wird,
erkennen kann, dass der Sommer naht,
so können die Jünger
und auch alle anderen Menschen
am Wirken Jesu
in Wort und Tat erkennen,
dass die Heilszeit nahe ist,
dass der Messias vor der Tür steht,
dass es an der Zeit ist,
ihm zu glauben und ihm nachzufolgen.

     Das galt damals für die Jünger;
und es gilt heute für uns, -
trotz all der Probleme und Schrecken,
die uns in der heutigen Wirklichkeit begegnen;
und das sind ja wahrhaftig viele.

Trotzdem ist Adventszeit.
Trotzdem warten wir
auf das Christfest und bereiten uns vor
auf die Feier der Geburt Jesu.
Als Christinnen und Christen
bedeutet das für uns nicht nur,
Geschenke zu besorgen,
Kerzen anzuzünden
und Weihnachtsfeiern zu organisieren,
sondern wir hoffen
auf die erneute Ankunft Jesu Christi
in unseren Herzen
und in unseren Familien,
in unseren Kirchen und unseren Häusern.
Denn es soll dort überall hell werden
vom Licht der Heiligen Nacht,
das mit Jesus in die Welt gekommen ist
und das auch zu uns kommen will,
jedes Jahr von neuem.
    Eine fröhliche und unbelastete Advents-
und Weihnachtzeit zu feiern
fällt wohl vielen in diesem Jahr nicht leicht,
weil eben so viele aufregende
und erschreckende Nachrichten
auf uns eindringen.
Das fängt an
bei den Kriegen in der Ukraine
und im Heiligen Land;
es geht weiter
mit den wirtschaftlichen
und politischen Problemen
im eigenen Land
und reicht bis hin
zu den weltweiten Bedrohungen
durch den Klimawandel.

    Trotz alledem ist in Jesus
Gottes Heil für uns
und für die ganze Welt erschienen.
Daran glauben wir,
darauf vertrauen wir,
und darum feiern wir
Jesu Geburt und seine Ankunft,
seinen Advent auch bei uns;
denn dieses Vertrauen
auf Gottes Interesse an uns Menschen
und auf seine Liebe
zu jedem und jeder Einzelnen
von uns gibt uns Mut
und Durchhaltevermögen
auch in Nöten und Schwierigkeiten.
Wir sind als Glaubende
nicht allein mit unseren Sorgen,
sondern wir können sie
Gott sagen im Gebet,
und er wird uns trösten und kräftigen,
- z.B., wenn wir krank sind
oder wenn wir
eine schwere Aufgabe
vor uns haben.

     Der letzte Vers unseres Gleichnisses
stellt Jesu Wort und Botschaft
in einen umfassenden
und zeitübergreifenden Zusammenhang:
„Himmel und Erde werden vergehen;
aber meine Worte werden nicht vergehen.“
Jesu Worte werden hier
als unvergänglich bezeichnet,
als Worte, die alles andere überdauern,
sogar das Verschwinden
von Himmel und Erde.

Auf ihn, in dem Gottes Reich
uns Menschen nahe kommt,
vertrauen wir, und wir bereiten uns
im Advent darauf vor,
dass er auch zu uns kommt,
in alle Dunkelheiten dieser Tage hinein,
und dass er sie hell macht.
Das kann vielleicht
durch eine anrührende Musik geschehen
oder durch eine
unerwartete menschliche Begegnung
oder in einem schönen Gottesdienst.

Eine solche wirkliche Erhellung
wünsche ich uns allen in dieser Zeit!

Jürgen Flohr 

 
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