St. Vincenz zu Altenhagen I

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Andacht für das Osterfest und die Osterwoche vom 31. März bis 6. April 2024

31.03.2024

Andacht für das Osterfest
und die Osterwoche
vom 31. März bis 6. April 2024

über die Epistel für den Ostersonntag

1. Brief des Paulus an die Korinther
Kapitel 15, 1-11

Verfasser:

Superintendent in Ruhe
Jürgen Flohr
(Springe – früher Syke)

 

Ich erinnere euch, Brüder und Schwestern,

an das Evangelium,
das ich euch verkündigt habe,
das ihr auch angenommen habt,
in dem ihr auch fest steht,

durch das ihr auch selig werdet,

wenn ihr's so festhaltet,
wie ich es euch verkündigt habe;

es sei denn,
dass ihr's umsonst geglaubt hättet.
Denn als Erstes habe ich
euch weitergegeben,

was ich auch empfangen habe:

dass Christus gestorben ist
für unsere Sünden nach der Schrift;
und dass er begraben worden ist;
und dass er auferweckt worden ist
am dritten Tage nach der Schrift;

und dass er gesehen worden ist
von Kephas, danach von den Zwölfen.

Danach ist er gesehen worden
von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal,
von denen die meisten
noch heute leben,
einige aber sind entschlafen.
Danach ist er
gesehen worden von Jakobus,
danach von allen Aposteln.

Zuletzt von allen ist er auch
von mir als einer unzeitigen Geburt
gesehen worden.

Denn ich bin
der Geringste unter den Aposteln,
der ich nicht wert bin,
dass ich ein Apostel heiße,

weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.

Aber durch Gottes Gnade bin ich,
was ich bin.

Und seine Gnade an mir
ist nicht vergeblich gewesen,

sondern ich habe viel mehr gearbeitet
als sie alle;
nicht aber ich, sondern Gottes Gnade,
die mit mir ist.

Ob nun ich oder jene;
so predigen wir,
und so habt ihr geglaubt.

Liebe Lesende,

am Osterfest kommen wir her
vom Karfreitag, von dem tiefdunklen Tag,
an dem wir
an den schrecklichen Tod Jesu
am Kreuz denken.

Zu diesem Tag passen leider
viele Nachrichten unserer Tage nur zu gut:

Etwa die Berichte
vom grausamen Krieg in der Ukraine,
der nun schon mehr als 2 Jahre dauert
und für den kein Ende zu sehen ist;
die erschreckenden Bilder
aus Israel und Gaza
vom grässlichen Terror der Hamas am Anfang,
von den tödlichen Vergeltungsschlägen
der israelischen Truppen
und ihren vielen Opfern
und von der drohenden Hungersnot
im Gaza-Streifen.
Weitere Probleme auch in unserem Land
und in der weiten Welt ließen sich aufzählen.
Sie alle zeigen, dass sich die Menschen
seit der Zeit Jesu nicht sehr verändert haben.
Immer noch lassen sie sich aufhetzen
gegen die,
die zum Guten raten
und gegen die,
die den Weg der Liebe gehen wollen.
Doch viele Menschen folgen
leider eher den Demagogen
und denen, die nach Macht gieren.

Gleichwohl aber folgt
auf den Karfreitag der Ostertag,
und Jesus Christus ist
nicht im Tode geblieben,
sondern auferweckt worden
zu neuem Leben von Gott.
Deshalb gibt es Hoffnung gegen den Tod
und über den Tod hinaus für uns,
die wir auf Gott vertrauen
und Jesus nachfolgen wollen.

Davon schreibt der Apostel Paulus
in seinem Brief an die Gemeinde in Korinth.
Er schreibt von der guten Botschaft,
die er den Menschen in Korinth
verkündigt hat,
auf die sie gehört
und die sie angenommen haben
und an der sie nun festhalten,
nämlich der guten Botschaft
von Jesus Christus.
Ihn hat Gott zum Volk Israel
und dann auch
zu allen Menschen gesandt,
damit sie hören und beherzigen,
was unsere diesjährige Jahreslosung
so kurz und treffend ausdrückt:
„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“

Das hat Jesus gelehrt und vorgelebt,
und daran sollen auch wir uns halten,
so gut wir es vermögen.
Und diesen Lebensinhalt Jesu
hat Gott zu Ostern
bestätigt und beglaubigt
durch Jesu Auferweckung von den Toten.

Darüber freuen wir uns
als Anhängerinnen und Anhänger Jesu.
Darum feiern wir Ostern
und können das auch tun
in aller Freude und Freiheit:
denn Jesus lebt, und wir sollen
und wollen auch leben.
Deshalb sollen wir uns
auch nicht mehr
allzu sehr niederdrücken lassen
von all dem Dunklen und Schlimmen
und Traurigen, das wir erfahren;
denn es gibt trotz alledem
doch auch Gutes und Schönes
und Erfreuliches in unserem Leben,
das sich ebenfalls aufzählen ließe
wie zum Beispiel:

Schöne und friedliche Gegenden
auf unserer Erde,
liebevolle Familien,
freiheitliche Gesellschaften
wie die unsere in Deutschland,
wo niemand hungern muss.

Hier haben wir die Möglichkeit,
unseren christlichen Glauben zu leben
und auch anderen Menschen
davon zu erzählen,
und wir können als christliche Gemeinden
auch Feste feiern wie Ostern.

Das ist doch Grund zur Freude
trotz all der Probleme,
die uns umgeben
und die wir
keineswegs leugnen wollen.
Aber wir wollen gleichwohl
das Fest der Auferstehung Jesu Christi
fröhlich feiern
und davon etwas mitnehmen
in die folgende Zeit!
Dann können wir hoffen,
dass auch die Dunkelheiten heller werden
und dass wir durch Dunkel
und Helligkeit hindurch
mutig unseren Weg gehen können
mit Gottes Hilfe.

Jürgen Flohr

 
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