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Sieben Zitate des Bürgerrechtlers und Theologen Friedrich Schorlemmer
Sieben Zitate
des Bürgerrechtlers und Theologen Friedrich Schorlemmer
für die Woche vom 13. März bis zum 19. März 2022
Friedrich Schorlemmer ist 1944 geboren,
hat als Pfarrer in Wittenberg gewirkt,
ist eine prominenter Vertreter der DDR-Friedensbewegung
und trägt zur Verbreitung des Slogans
„Schwerter zu Pflugscharen“ bei
Wir brauchen wieder
eine Friedensbewegung
Der Friede
ist der täglichen Mühe wert
Wo aus Übermut
Sanftmut
und aus Wankelmut
Wandelmut wird,
wo aus Eigensinn
Gemeinsinn,
aus Leid
Mitleid,
aus Hartherzigkeit
Barmherzigkeit,
aus Vergeltung
Vergebung,
aus Sorge
Fürsorge,
aus Vorherrschaft
Partnerschaft
und aus dem Geschöpf
das Mitgeschöpf wird -
das wird aus dem Menschen
ein Mitmensch
Wir brauchen
viel mehr Demokratie
von unten
Erinnerung
kann nichts ungeschehen machen -
aber
die Wiederholungswahrscheinlichkeit
verringern
Öffentliche Worte werden Signale
für Gewalt oder für Verständigung,
für Abschottung oder Öffnung,
für Hilfe oder für Vertreibung.
Achten wir sehr genau
auf unsere Sprache,
prüfen wir uns und andere,
was bei uns mitschwingt, -
damit nicht indirekte Brandsätze
zu direkte Brandsätzen ermuntern
Einfach leben heißt:
sich täglich zu freuen
über seine sieben Sinne
und mit allen Sinnen
den Sinn erleben.
Nichts ist selbstverständlich
und im ganz Kleinen
erscheint das ganz Große.
Genieße einen Bissen Brot,
einen Augen-Blick,
eine kleine Nachtmusik,
eine auf- und abblühende Rose