St. Vincenz zu Altenhagen I

Archiv

Andacht über den Wochenpsalm des Ostersonntags für die die Osterwoche vom 4. April bis 10. April 2021

02.04.2021

Andacht über den Wochenpsalm des Ostersonntags
für die die Osterwoche vom 4. April bis 10. April 2021
Verfasser:  Superintendent in Ruhe Jürgen Flohr
(Springe – früher Syke)

Psalm 118, 14 – 24:
Der Herr ist meine Macht und mein Psalm
und ist mein Heil.
Man singt mit Freuden vom Sieg
in den Hütten der Gerechten:
Die Rechte des Herrn behält den Sieg!
Die Rechte des Herrn ist erhöht;
die Rechte des Herrn behält den Sieg!
Ich werde nicht sterben, sondern leben
und des Herrn Werke verkündigen.
Der Herr züchtigt mich schwer;
aber er gibt mich dem Tode nicht preis.
Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,
dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke.
Das ist das Tor des Herrn;
die Gerechten werden dort einziehen.
Ich danke dir, dass du mich erhört hast
und hast mir geholfen.
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
ist zum Eckstein geworden.
Das ist vom Herrn geschehen
und ist ein Wunder vor unsern Augen.
Dies ist der Tag, den der Herr macht;
lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

Liebe Lesende!
Unser Psalm für diese Woche preist die Macht Gottes
und singt vom Vertrauen darauf,
dass Gott hilft.
„Die Rechte des Herrn behält den Sieg!“
Dieser Satz wird mehrfach ausgerufen,
und an dieser Gewissheit
von Gottes Macht und Hilfe
hält der Beter sich fest.
     Doch er kennt auch böse Erfahrungen.
Er erklärt sie als Züchtigungen durch Gott;
aber vor dem Äußersten,
dem Tod bewahrt Gott den Sänger.
Darum will dieser dem Herrn danken im Tempel.
Dorthin will er einziehen
zusammen mit anderen Gerechten
durch die Tore der Gerechtigkeit.
Am Schluss spricht der Psalmist
von einem Stein,
den die Bauleute weggeworfen haben,
den Gott aber zum Eckstein gemacht hat,
so dass dieser Stein
den ganzen Bau abstützt.
Das alles ist „ein Wunder vor unseren Augen“,
und es führt einen Tag herauf,
der Freude und Fröhlichkeit
mit sich bringt für uns und für alle.

     Dieses Lied vom Vertrauen auf Gott,
von Hoffnung und Gewissheit
trotz böser Erfahrungen haben wir Christen
von den Israeliten übernommen
wie ja auch alle anderen Psalmen.
Aber wir haben gelernt,
das Bild vom Stein,
den die Menschen verworfen haben,
den Gott aber zum Eckstein gemacht hat,
auf Jesus Christus zu beziehen, -
auf seinen Tod und seine Auferstehung.
Christus ist für uns der tragende Stein
des Baues der ganzen Kirche.
     So ist für uns der Ostertag
„der Tag, den der Herr macht“
und ein Tag der Freude und der Fröhlichkeit,
des Feierns und des Glücks, -
ein Tag, an dem uns das Herz aufgeht
so wie es draußen auch die Natur tut.
     Und das alles ist und bleibt so
trotz der schrecklichen Pandemie
mit ihren vielen Einschränkungen
und trotz anderer Sorgen;
denn am Ende soll nicht der Tod siegen,
sondern das Leben
und nicht das Böse triumphieren,
sondern Gott und seine Liebe
sollen herrschen.
      Doch es ist nicht so leicht,
fröhlich Ostern zu feiern in diesen Tagen,
die uns alle belasten.
Trotzdem bleibt es wichtig,
dass wir in all den Problemen
auf die Osterbotschaft hören,
auf die Botschaft
vom Sieg der Liebe und des Lebens.
Gerade in solchen Zeiten wie heute
sollten wir hören und beherzigen,
dass Christus dem Tode
die Macht genommen hat.
     Dann können und wollen wir
in und mit den Ängsten
trotzdem auf den Vater im Himmel vertrauen
und so gestärkt und mutig
nach vorn gehen
auch durch finstere Täler und über lichte Höhen;
denn Christus geht mit uns,
und darum brauchen wir uns nicht zu fürchten.

Jürgen Flohr

 
Powered by CMSimpleRealBlog
nach oben