St. Vincenz zu Altenhagen I

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Andacht für die Woche vom 7. März 2021 bis 13. März 2021

07.03.2021

Andacht für die Woche vom 7. März 2021 bis 13. März 2021
Verfasser: Superintendent in Ruhe Jürgen Flohr
(Springe – früher Syke)


„Christus spricht:
Wer seine Hand an den Pflug legt und schaut zurück,
der ist nicht geeignet für das Reich Gottes.“
(Lukas 9,62 – Wochenspruch für die Woche nach dem Sonntag Okuli)

Liebe Lesende!

Dieser Satz aus dem Lukasevangelium erklärt zunächst,
warum einer, der mit Pferd oder Esel pflügt,
beim Pflügen nach vorn schauen muss.
Denn wenn er sich beim Pflügen umdreht
und nach hinten schaut,
dann kann er keine gerade Furche ziehen,
und er riskiert zugleich,
dass der Pflug aus der Furche springt
und dass er dann wieder von vorn beginnen muss.
Das ist ein seinen Hörern
selbstverständliches und alltägliches Bild,
das Jesus gebraucht.
Was er damit erklären will, ist dies:
Wer Jesus nachfolgen will,
der muss entschlossen nach vorn blicken
und darf keine falschen Rücksichten nehmen,
zum Beispiel auch nicht auf seine Familie,
wie es der Vers 61 vor unserem Wochenspruch
im Lukasevangelium ansagt,
wenn er das Abschiednehmen
von den Hausgenossen verbietet.
Aber ist das nicht ein sehr hartes Wort
und eine starke Zumutung,
dass ein künftiger Nachfolger Jesu
nicht einmal Abschied nehmen darf
von seinen Angehörigen?
Doch, das ist sehr viel verlangt,
und so ist die Zahl
der echten Nachfolger und Nachfolgerinnen Jesu
auch klein geblieben damals wie heute;
denn dass man alles zurücklassen
und den Weg Jesu konsequent mitgehen soll
wie ein Franz von Assisi
oder ein Martin Luther,
das bringen nur Wenige fertig.
Aber ist dann nicht für die große Mehrheit derer,
die doch auch als Christin oder Christ leben wollen,
Hopfen und Malz verloren?
Das glaube ich nicht!
Ich denke vielmehr,
dass wir auch mit Familie, Beruf und Zuhause
mit Ernst Christen sein können,
wenn wir uns in diesen Bindungen
vom Geist Jesu leiten lassen,
wenn wir mit ihm
auf den Vater im Himmel vertrauen
und seine Liebe weitergeben
an die Menschen um uns herum.
Wir sollten uns allerdings
tatsächlich nicht
von allerlei falschen Rücksichten
bestimmen lassen
und etwa die christliche Gemeinde meiden,
weil vielleicht der Ehepartner sie ablehnt
oder uns von der Berufstätigkeit
total auffressen lassen,
weil der Chef das verlangt.
Solche falschen Rücksichten
lassen mich eben wortwörtlich zurückschauen,
weg vom klaren Blick nach vorn;
und sie bringen mich ins Stolpern
auf dem guten Lebensweg mit Christus.
Aber gerade das sollte ja nicht passieren,
wenn ich mein Leben im Vertrauen auf Gott führen
und das Ziel im Reich Gottes erreichen will.
Hören wir also auf Jesu Warnung,
und gehen wir unseren Weg geradeaus mit ihm!
Und wenn wir doch gestolpert
oder auf Abwege geraten sind,
dann können und wollen wir uns besinnen
und zurückkehren auf den richtigen Weg,
auf den Weg, der nach vorn führt
und der in Gottes Liebe sein Ziel findet.
Das ist den immer wieder neuen Versuch wert!

Jürgen Flohr

 
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