St. Vincenz zu Altenhagen I

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Andacht für die Woche vom 30.Mai bis 5.Juni 2021

31.05.2021

Andacht für die Woche vom 30.Mai bis 5.Juni 2021

über den Wochenpsalm des Sonntags Trinitatis
(Psalm113)
Verfasser:  Superintendent in Ruhe Jürgen Flohr
(Springe – früher Syke)


Halleluja! Lobet, ihr Knechte des Herrn,

lobet den Namen des Herrn!

Gelobt sei der Name des Herrn

von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des Herrn!

Der Herr ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der Herr, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

der niederschaut in die Tiefe,
auf Himmel und Erde;

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes.

 

Liebe Lesende!

Dieser Psalm fordert uns auf, Gott zu loben!

Wir kennen das aus unserer Bibel,
dass sie uns als Leser und als Glaubende aufruft:

„Lobet des Namen des Herrn!“

     Aber ist das eigentlich
richtig und sachgemäß?
Hat der ewige und allmächtige Gott es nötig,
dass wir kleinen und sterblichen Menschen
ihm Lob aussprechen?

     Nein, das hat Gott natürlich nicht nötig;
denn er steht hoch darüber,
dass wir ihn loben oder womöglich kritisieren.

     Aber es hat Gott gefallen,
uns Menschen entstehen zu lassen
als Gegenüber zu ihm,

wenn auch ein vergleichsweise
winziges Gegenüber,

aber doch ein Wesen,
das antworten kann auf Gottes Anrede.

     Gott hat sich uns Menschen
bekannt gemacht
durch die Frommen des Volkes Israel,
durch Gesetzgeber wie Mose,
durch Könige und Dichter wie David,
durch Propheten wie Jesaja
und endlich durch Jesus, den Christus,
seinen Bevollmächtigten, seinen Sohn.  
Und auf diese Anrede Gottes
an uns Menschen dürfen,
ja sollen wir nun antworten,
indem wir hören,
was Gott uns sagen lässt
durch seine Gebote,
seine Propheten,
durch Jesus.
     Wir hören,
dass Gott sich für uns interessiert,
der große Gott für uns kleine Menschen.
Und er schaut zwar auf uns alle,
aber er sieht bestimmte Menschen
besonders an,
nämlich die Geringen und die Armen.
Um die sorgt Gott sich vor allem.

     Es ist bei Gott
also nicht so wie es unter uns
üblicherweise zugeht:
Dass nämlich die Großen beachtet werden,
die Fürsten, die Mächtigen, die Reichen,
von denen die Zeitungen schreiben
und die Nachrichten erzählen.
So ist es bei uns Menschen.
Bei Gott aber gilt,
dass er „die Geringen
aufrichtet aus dem Staube
und die Armen
erhöht aus dem Schmutz“.

Sie setzt er –
wie ungewöhlich und erstaunlich –
neben die Fürsten und die Mächtigen.

     Das kennen wir
aus unserem Alltag anders;
das ist ganz unüblich unter uns,
und das haben weder die Israeliten
noch wir Christen

von Gott gelernt und übernommen.

Im Gegenteil
sitzen bei den meisten von uns Menschen
und Völkern und Gesellschaften
immer noch in der Regel
die Mächtigen unter sich
und die Geringen im Elend
und die Armen im Dreck, leider.

     Es gibt allerdings immerhin Ansätze,
daran etwas zu ändern
und den Benachteiligten
aus ihrem Elend herauszuhelfen
durch Bildung für alle,
durch gerechte Entlohnung,
durch Brot für die Welt,
um gute Lebenschancen zu schaffen
für möglichst viele Menschen,
damit am Ende
tatsächlich hier und da
Arme neben Reichen sitzen können
und Geringe neben Einflussreichen.

     Es würde sich lohnen,
daran mitzuarbeiten auch für uns,
die wir an diesen Gott glauben;
denn er, der Ewige,
will das und tut das,
und sein Sohn Jesus, unser Bruder,
hat es vorgemacht,

und er sagt:
„Was ihr getan habt 
einem von diesen meinen geringsten Brüdern,
das habt ihr mir getan.“

(Matthäus 25, 40)

Handeln wir also danach,

und loben wir damit den Vater im Himmel!

  

Jürgen Flohr

 
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