St. Vincenz zu Altenhagen I

Archiv

Andacht für die Woche vom 24. Januar bis 30. Januar 2021

22.01.2021

Andacht für die Woche vom 24. Januar bis 30. Januar 2021
Verfasser: Christian Klatt 
Superintendent in Ruhe (Springe)

„Es werden kommen
von Osten und von Westen,
von Norden und von Süden,
die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.“

(Lukas 13,29  – Wochenspruch am 3. Sonntag nach Epiphanias)

Eine großartige Vision
von weltweitem Ausmaß
spricht uns in diesem Wochenspruch an.
Aus allen Himmelsrichtungen,
aus allen Ländern der Erde
kommen Menschen herbei
und versammeln sich im Reich Gottes.
Unterschiede in Herkunft oder Geschlecht
oder sozialem Rang spielen keine Rolle mehr.
Was im Zusammenleben
der Menschen und Völker
immer wieder zu Konflikten
und Unfrieden führt,
ist im Reich Gottes überwunden
durch den gemeinsamen Glauben.
Ein schönes Bild dafür
ist die Tischgemeinschaft
beim himmlischen Mahl,
zu dem alle,
ungeachtet ihrer sonstigen Unterschiede,
willkommen sind.

     Jesus blickt
mit diesem Bibelwort weit voraus.
Doch was er uns für die Ewigkeit verheißt,
das soll sich auch schon jetzt
unter uns abbilden.
Denn das Reich Gottes
ist nicht nur eine zukünftige Größe,
sondern nach Jesu eigenen Worten
schon jetzt durch seine Person
„mitten unter euch“ (Lk. 17, 21).
So gesehen,
möchte ich diesen Wochenspruch
auch als einen sehr aktuellen Ruf
zur „Globalisierung der Menschlichkeit“
verstehen.
In Ost und West,
in Nord und Süd,
überall auf der Welt
und auch bei uns selbst
müssen wir darauf achten,
dass Menschen
einander in Respekt begegnen
und in Solidarität zueinanderfinden.
Der neue amerikanische Präsident
hat in seiner Antrittsrede
sein politisch und moralisch
tief gespaltenes Land
zur Gemeinschaft und Einigkeit
aufgerufen.
Seine Worte treffen hoffentlich
nicht nur dort auf offene Ohren.

     Denn wir alle
sehnen uns nach guter Gemeinschaft,
nach Frieden und Gerechtigkeit.
Der Wochenspruch gibt uns den Impuls,
dass wir uns auf den Weg machen
zu dem hin,
der uns das Reich Gottes nahegebracht hat.
Jesus schenkt uns
die Kraft der Hoffnung
und den Geist der Versöhnung.
Wenn wir uns ihm anvertrauen
und auf sein Wort hören,
können wir trotz aller Rückschläge
und Enttäuschungen schon jetzt
das erfahren,
was uns für die Ewigkeit verheißen ist:
gemeinsam „zu Tisch sitzen im Reich Gottes.“
Oder um es mit den Versen
eines neuen Kirchenliedes zu sagen:

„In Christus gilt nicht Ost noch West,

in ihm nicht Süd noch Nord.

Wo er wirkt, wird Gemeinschaft sein,

gehalten durch sein Wort.“

 

Bleiben Sie guten Mutes und behütet!

Ihr Christian Klatt

 
Powered by CMSimpleRealBlog
nach oben