St. Vincenz zu Altenhagen I

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Andacht für die Woche vom 18. September bis 24. September 2022

18.09.2022

Andacht für die Woche
vom 18. September bis 24. September 2022
über die Wochenlied für den 14. Sonntag nach Trinitatis
„Lobe den Herrn, meine Seele“ (EG.E 14)
Verfasser: Superintendent in Ruhe
Jürgen Flohr ((Springe – früher Syke)


Refrain:

Lobe den Herrn, meine Seele, und seinen heiligen Namen.

Was er dir Gutes getan hat, Seele, vergiss es nicht, Amen.

Lobe, lobe den Herrn, lobe den Herrn, meine Seele!

Lobe, lobe den Herrn, lobe den Herrn, meine Seele!

 

Strophen:

  1. Der meine Sünden vergeben hat,
    der mich von Krankheit gesund gemacht, -
  2. Der mich im Leiden getröstet hat,
    der meinen Mund wieder fröhlich macht, -
  3. Der mich vom Tode errettet hat,
    der mich behütet bei Tag und Nacht, -
  4. Der Erd und Himmel zusammen hält,
    unter sein  göttliches Ja-Wort stellt, -

 

1.-4. -den will ich preisen mit Psalmen und Weisen,
von Herzen ihm ewiglich singen:

Refrain: Lobe den Herrn...


Liebe Lesende,

mit diesem Lied, das im Ergänzungsheft ‚
zum Evangelischen Gesangbuch
unter der Nr.14 zu finden ist,
haben wir ein neueres Loblied
aus dem Jahr 1991 vor uns.

      Es knüpft an
an den 103. Psalm aus der Bibel
und preist wie dieser Gottes Güte
gegenüber uns Menschen.
Diese Güte Gottes zeigt sich darin,
dass er uns unsere Sünden vergibt
sowie darin, dass er uns
im Leiden tröstet
und dass er uns rettet
und behütet in Gefahren.
Dieses alles ist Grund
und Anlass für uns,
Gott zu danken
und ihn zu preisen.

     Solch lobpreisendes Singen
bietet das Lied
in einer schwungvollen Melodie,
die auch zur tänzerischen Bewegung
anregt und einfach
Freude macht zum Mitsingen.

     Formell teilt sich das Lied auf
in einen einleitenden Teil,
der wie der Psalm uns
(unsere Seele) daran erinnert,
was Gott uns Gutes getan hat
und dass wir dies nicht vergessen sollen.
Darauf folgt ein mehrfaches,
sich steigerndes „Lobe den Herrn!“

Im Hauptteil des Liedes
finden wir 4 kurze Strophen,
die jeweils von einer Zwischenzeile
und dem darauf folgenden Refrain
abgeschlossen werden.

    Von diesen 4 Strophen
nimmt die 1. Strophe Bezug darauf,
dass Gott dem Sänger
seine Sünden vergeben
und ihn von Krankheit geheilt hat.
So hat er ihn an Seele und Leib
gesund gemacht.

     Die 2. Strophe erinnert daran,
dass Gott den Dichter
im Leiden getröstet hat,
so dass er wieder froh werden
und erneut Gottes Lob singen konnte.

     In der 3. Strophe
erzählt der Liedermacher,
dass Gott ihn vom Tode errettet habe
und dass Gott ihn
(und auch uns)
bei Tag und Nacht behütet.

     Die 4. Strophe benennt ein Thema,
das uns heute
in Zeiten der Umweltgefährdung
und des Klimawandels besonders berührt.
Sie singt nämlich davon,
dass Gott Erde und Himmel zusammenhält
und dass er „Ja“ sagt
zu unserem Leben hier auf der Erde.
Ich höre daraus,
dass wir Menschen
auch Gott gegenüber verantwortlich sind
für unseren Umgang mit der Erde
als unserem Lebensraum
und Gottes Schöpfung.

     Wenn wir nun noch einmal
das ganze Lied
mit seinem fröhlichen Lob Gottes
am Anfang und am Ende
sowie das feste Vertrauen des Sängers
auf Gottes Schutz in den Blick nehmen,
so drängen sich mir
doch ein paar Fragen auf.

     Der Dichter dieses Liedes
geht in großem Vertrauen auf Gottes Hilfe
davon aus, dass dieser
uns Menschen immer zur Seite steht,
dass er uns gesund und fröhlich macht
und uns behütet bei Tag und Nacht.

Aber erleben wir das so
im Alltag unseres Lebens?
Erleben wir nicht im Gegenteil oft,
dass unsere Fehler
und Sünden uns bedrücken,
dass Menschen leiden
und keinen Trost finden,
dass sie sich nicht behütet,
sondern vom Tode bedroht fühlen
und dass Gottes gute Schöpfung
durch menschliches Tun
gefährdet wird?
Und schließlich müssen wir alle
am Ende doch sterben
und finden zuweilen, ‚
dass der Tod für die Einen
viel zu früh kommt
und für die anderen eher zu spät?

     Solche Fragen und Einwände
an unser Wochenlied
sind nicht unberechtigt.

Trotzdem aber möchte ich
dieses Lied gern fröhlich mitsingen,
weil ich denke:

- Es ist besser, ein Licht anzuzünden
  als über die Dunkelheit zu klagen!
- Es ist besser, anderen zu helfen
  und ihnen Mut zu machen
  als gemeinsam zu jammern.
- Es ist besser,
  die oben genannten Probleme zu bearbeiten
  als vor ihnen zu resignieren.
- Und schließlich ist es besser,
auf Gottes Güte
und auf seine Hilfe zu vertrauen
und ihn um seinen Beistand zu bitten
als die Hände in den Schoß zu legen
und abzuwarten,
was alles an Übeln
uns noch treffen könnte.

      Deshalb lasst uns
allen Schwierigkeiten zum Trotz
mit unserem Wochenlied
zusammen singen:
Lobe den Herrn, meine Seele,
und seinen heiligen Namen.
Was er dir Gutes getan hat,
Seele, vergiss es nicht.
Amen.

 

Jürgen Flohr

 

 

 

 

 
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