St. Vincenz zu Altenhagen I

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Andacht für die Woche vom 31.5. bis 6.6.2020

30.05.2020

Andacht für die Woche vom 31.5. bis 6.6.2020
Verfasser:  Superintendent in Ruhe Jürgen Flohr
(Springe – früher Syke)

Es soll nicht durch Heer oder Kraft,
sondern durch meinen Geist geschehen,
spricht der Herr Zebaoth.

(Sacharja 4,6 - Wochenspruch am Pfingstsonntag)

Liebe Lesende!

Wenn ein Mensch etwas erreichen will im Leben,
sei es eine gute berufliche Stellung
oder ein finanzielles Vermögen
oder ein politisches Amt,
was tut er da?
Er strengt sich an
bei der Arbeit für dieses Ziel,
er knüpft menschliche Beziehungen,
er versucht, an Geld zu kommen.
Und so machen es auch
die Gruppierungen und die Völker untereinander.
Sie schließen sich zusammen
und bilden so machtvolle Gemeinschaften;
sie üben wirtschaftlichen, politischen
und notfalls auch militärischen Druck aus,
um ihre Ziele zu erreichen.
Sie versuchen es mit dem,
was der Prophet Sacharja „Heer“ und „Kraft“ nennt.
            Bei Sacharja ging es wohl
um die Rückkehr des Volkes Israel
aus dem babylonischen Exil ins gelobte Land
und um den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem. 
Und für dieses große Vorhaben
sowie für alles Wichtige,
was Menschen erreichen wollen,
setzt Sacharja nun eben nicht
wie die meisten Menschen es tun würden
auf die eigene Kraft und auf große Anstrengungen,
z.B. auf  gewaltige Geldsummen
wie unsere Regierung
bei der Wiederankurbelung der Wirtschaft
nach den Kontaktsperren wegen des Corona-Virus.
Sondern der Prophet vertraut auf Gott
und auf seinen Geist.
Eine erstaunliche Idee,
die unsereinem und heutzutage
kaum aufkommen würde.
Wenn es allerdings
um den Wiederaufbau des Tempels ging,
dann lag es vielleicht schon nahe,
solch ein Vorhaben auch Gott vorzutragen im Gebet.
               Was meinen Sie?
Und wie halten wir es
mit solch einem Gebet
und mit dem Vertrauen auf den Vater im Himmel? 
Wenden wir uns an ihn,
wenn wir etwas Großes vorhaben, -
vielleicht eine neue berufliche Aufgabe
oder einen Umzug an einen anderen Ort –
oder wenn uns schwere Sorgen quälen
wie eine böse Krankheit oder die jetzige Pandemie?
Oder vertrauen wir
nur auf die eigenen Möglichkeiten
und auf die der anderen Menschen
oder auf den Staat und seine Vertreter/innen?
             Wäre es nicht eine gute Idee,
dieses alles miteinander zu verbinden? -
das eigene Bemühen
und die Zusammenarbeit mit den Mitmenschen
mit dem Vertrauen auf Gott
und auf seinen Geist? 
Denn mit diesem Geist
will Gott uns erfüllen,
wenn wir ihm etwas zutrauen
und wenn wir ihn um seine Hilfe bitten.
            Dazu hat Jesus
uns alle immer wieder aufgefordert.
Dabei fällt uns dann möglicherweise auch etwas ein,
was wir selber tun können
in dieser merkwürdigen Zeit des Virus,
womit wir anderen helfen
oder uns selber helfen lassen können.
Und wir verlieren
womöglich etwas von der Angst,
die viele umtreibt
und gewinnen Hoffnung und Mut
für Schritte nach vorn
in und mit dem Geist des himmlischen Vaters.
                  Der Prophet
verheißt solche Hilfe von Gott her, -
damals seinem Volk Israel und heute uns.
Ob wir uns von Sacharja ansprechen
und mitnehmen lassen?

Jürgen Flohr     

 
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